Am 8. Mai - dem Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus - gedenken wir dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa vor genau 79 Jahren. Mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht siegten die Alliierten über eine Schreckensherrschaft, die Millionen von Leben forderte und zur systematischen Ermordung von Millionen Jüdinnen und Juden sowie politischen Gegnern und anderen Minderheiten führte.

Es ist unabdingbar, an Tagen wie diesem zu erinnern, um aus der Geschichte zu lernen. Denn nur durch das lebendige Bewahren der Erinnerung können wir ihre Lehren ziehen.

Besonders in der heutigen Zeit ist es von entscheidender Bedeutung, diesem historischen Erbe mit Verantwortung zu begegnen. Denn wenn im Jahr 2024 Jüdinnen und Juden mehr denn je Angst haben, ihren Glauben offen auszuleben, politische Veranstaltungen aufgrund unsicherer Lage abgesagt werden müssen und aus Parolen wie "Wir werden sie jagen" tatsächlich Übergriffe auf Politiker werden, ist etwas grundlegend falsch in unserem Land.

Es obliegt uns als Gesellschaft, sicherzustellen, dass das Vermächtnis "Nie wieder!" nicht zu einer leeren Floskel verblasst. Wir müssen dieses Erbe mit Leben erfüllen und uns gemeinsam für ein demokratisches und friedliches Zusammenleben einsetzen - sei es im persönlichen Umgang miteinander, bei der Ausübung unseres Wahlrechts, während Demonstrationen oder durch Zivilcourage im Alltag.