Die andauernde Sperrung der Bahnstrecke Hameln-Elze – zunächst aufgrund eines Brückenanfahrschadens in Osterwald und nun aufgrund einer verzögerten Inbetriebnahme eines Elektronischen Stellwerks in Kreiensen (u.a. wegen Personalmangels) bedeutet für den Landkreis, die Region und viele Pendlerinnen und Pendler eine deutliche Einschränkung und zieht nun weite Kreise.

 

„Seit Oktober 2023 müssen hier bei uns insbesondere die Menschen in den Flecken Coppenbrügge und Salzhemmendorf, aber auch alle, die Richtung Hildesheim pendeln, diese massive Einschränkung erleben, die sich nach aktuellem Stand mutmaßlich noch bis Ende 2024 und damit mehr als ein Jahr hinziehen wird. Den Frust und Ärger aller Betroffenen können wir gut nachvollziehen. Der Zustand ist für uns, aber gerade auch für alle Betroffenen inakzeptabel“, erklärt der zuständige Landtagsabgeordnete Uli Watermann sehr deutlich.

 

Greifbar ist die große Enttäuschung insbesondere in den betroffenen Kommunen an der Strecke. Betont wird immer wieder die Notwendigkeit der gleichwertigen Lebensverhältnisse in Stadt und Land. Die Menschen im ländlichen Raum erleben jedoch häufig das Gegenteil - ein Wegbrechen von ärztlicher Versorgung, Einkaufsmöglichkeiten, Einrichtungen der Daseinsvorsorge. Hier gibt es eine ganz klare Handlungsnotwendigkeit der Politik. „Das Leben in ländlichen Kommunen, kleinen Gemeinden und Ortschaften ist wertvoll. Damit das so bleibt, müssen diese Kommunen weiterhin attraktiv bleiben mit Angeboten für Jung und Alt. Eine gute Anbindung an Bus und Bahn gehört zwingend dazu, nicht nur aus Umweltschutzgründen“, weiß auch Bürgermeisterkandidat Elmar Windeler aus Coppenbrügge aus eigener Erfahrung. Er freut sich deshalb über die breite Unterstützung aus Bund und Land.

 

Nachdem die Landtagsabgeordneten parteiübergreifend den Unmut aus der Region auch gegenüber der Niedersächsischen Landesregierung kundgetan und den zuständigen Minister Olaf Lies (SPD) um Unterstützung gebeten hatten, hat dieser nun mit einem Schreiben an die Deutsche Bahn reagiert.

 

„Ich bin dankbar für die Initiative und die sehr deutlichen Worte von Minister Olaf Lies. Sie sind ein starkes Zeichen für die Solidarität der Niedersächsischen Landesregierung mit den ländlichen Regionen insgesamt und mit den Menschen in Hameln-Pyrmont im Speziellen“, betont Constantin Grosch, Landtagsabgeordneter und Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion Hameln-Pyrmont.

 

Auf die Bedeutung einer schnellen Wiederinbetriebnahme des Streckenabschnitts Hameln-Elze weist auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Schraps hin: „Unser Ziel muss sein, schnellstmöglich und mit geeinter Kraft eine Lösung für eine beschleunigte Wiederinbetriebnahme zu finden. Aus diesem Grund habe ich auch bei der Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn für das Land Niedersachsen persönlich und eindringlich um Unterstützung in diesem Sinne geworben. Es muss deutlich werden, dass wir als Region gemeinsam mit dem Land Niedersachsen hier ganz klar gegenüber der Deutschen Bahn auftreten und so den Druck erhöhen“, so Schraps.