Am heutigen Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen möchte ich auf die Schaffung des Kompetenzzentrum Barrierefreiheit in Niedersachsen aufmerksam machen. Mit insgesamt 100.000€ wird das Zentrum im nächsten Jahr aufgebaut.

Barrierefreiheit (Accessibility) ist einer der größten Innovationsmotoren. Die Einbindung von Menschen mit Behinderungen und der Abbau ihrer alltäglichen Barrieren hat schon immer große Erfindungen und Grundlagenforschung hervorgebracht, die allen Menschen und der Gesellschaft zugutekamen: Von der Schreibmaschine (ursprünglich für die blinde Italienerin Carolina Fantoni da Fivizzano in 1808 entwickelt) über abgesenkte Bordsteine (Curb-Cut Effect) bis hin zu Hörbüchern. In Zeiten zunehmender Komplexität von Herausforderungen ist es unabdingbar, alle Blickwinkel und Perspektiven einzubeziehen. Als Gesellschaft können wir es uns schlichtweg nicht leisten, auf die wichtige Expertise zu verzichten.

Barrierefreiheit und Inklusion bedeuten jedoch weit mehr als nur die Förderung von Innovationen. Sie bedeuten Sicherheit, ein Leben mit der Chance auf Wohlstand zu führen, sowie gleiche Rechte für Alle. Dabei muss es selbstverständlich werden, dass Menschen mit Behinderungen genauso wie alle anderen auch Ansprüche stellen dürfen und nicht nur Bittsteller sein müssen. Denn Menschen mit Behinderung müssen sich nicht einfach zufriedengeben. Eine Behinderung sollte niemanden davon abhalten, die gleiche Wertschätzung zu erfahren und dieselben Möglichkeiten zu haben. Wir haben schlicht das Recht auf Gleichbehandlung.