Die heimischen Abgeordneten der SPD aus Bund und Land, Johannes Schraps, Constantin Grosch und Uli Watermann begrüßen die Einigung zum größten bildungspolitischen Schulprogramm zwischen Bund und Ländern seit Jahren.

„Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat sich jüngst darauf verständigt, dass sowohl der Bund als auch die Länder in den nächsten zehn Jahren jeweils zehn Milliarden Euro ausgeben, um Schulen vor allem aus sozialen Gesichtspunkten heraus zu unterstützen. Deutschlandweit werden dadurch rund 4.000 Schulen gefördert, davon sind 60 Prozent Grundschulen“, erklärt dazu der Bundestagsabgeordnete Johannes Schraps.

Für Niedersachsen geht man nach aktuellen Schätzungen davon aus, dass rund 390 Schulen, davon 234 Grundschulen, gefördert werden können, ein wichtiger Impuls für zahlreiche Schulen sowie Schülerinnen und Schüler. Die Schulen werden nun von der Landespolitik nach sozialen Kriterien ausgewählt. Das weitere Verfahren wird in den nächsten Wochen und Monaten über das Niedersächsische Kultusministerium und die Schulverwaltung bekannt gegeben. „Mit dem Programm werden dann insbesondere die Schulen Unterstützung erhalten, die es aus sozialen Gesichtspunkten heraus besonders benötigen. So können soziale Ungerechtigkeiten künftig viel besser abgebaut und der Weg zu mehr Chancengerechtigkeit für den Bildungserfolg von Kindern geebnet werden, betont der Pyrmonter Landtagsabgeordnete Uli Watermann.

Auch Landtagskollege Constantin Grosch begrüßt den Beschluss der KMK und des Bundes zur Umsetzung des Startchancenprogramms 2024-2034 ausdrücklich. „Insbesondere halte ich die damit verbundene besondere und explizite Förderung von Schulen aus sozialen Gesichtspunkten für einen längst überfälligen und absolut richtigen Schritt. Ich hoffe sehr und werde mich gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen intensiv dafür einsetzen, dass von diesem Programm viele Kinder und Jugendliche in unserer Region profitieren und damit deutlich bessere Bildungschancen erhalten können."

Das Startchancen-Programm besteht aus drei Fördersäulen: Erstens Investitionen in die Schulgebäude und deren Ausstattung, zweitens Mittel für multiprofessionelle Teams und drittens individuelle Chancenbudgets für die Schulen. Das Programm ist damit eine Antwort auf den in Deutschland immer noch großen Zusammenhang zwischen Bildungserfolg und sozialer Herkunft von Kindern.

Denn diverse Bildungsstudien bescheinigen weiterhin zunehmende und teilweise starke Kompetenzdefizite sowie Chancenungleichheit unter den Schülerinnen und Schülern. Am stärksten betroffen sind davon junge Menschen aus sozioökonomisch benachteiligten Familien. "Gerade deshalb ist die Öffnung von Schulen in den Sozialraum zu stärken und die Bildungschancen junger Menschen vom Elternhaus weiter zu entkoppeln", ergänzt Watermann, selbst gelernter Erzieher. Grosch begrüßt zudem besonders die mit dem Programm verbundenen besseren Gestaltungsmöglichkeiten für die Schulen. „Mit dem so genannten Chancenbudget können die Schulen ganz spezifisch und individuell dort fördern, wo es für sie am dringendsten benötigt wird. Das ist absolut angemessen und zeitgemäß.“

Das Programm läutet ebenfalls erstmals einen Paradigmenwechsel in der finanziellen Förderung des Bundes ein. „So wird das Geld nicht mehr nach Steueraufkommen und Einwohnerzahl verteilt, sondern folgt sozialen Kriterien wie der Armutsgefährdungs- quote und dem Migrationsanteil an den jeweiligen Schulen“, so Schraps abschließend.